So staunt der Hirtenknabe.

 

So staunt der Hirtenknabe.
Sein Aug’ schweift weit und breit,
dass er sein Herz erlabe
an all der Herrlichkeit:
Hier an den grünen Auen,
dort an der Berge Kranz,
die rings zu Tale schauen,
und an der Gletscher Glanz.

 

Und ihrer Fünfzig wandern
mit Weib und Kind zumal
geleitet von den Andern
hinauf ins stille Tal.
Es tönt von Herdenglocken
gar hell am Bergeshang;
man hört des Geissbubs Locken,
gemischt mit Jubelsang.

Pfarrer Rudolf Kocher Adelboden

Der Tempel

 

Hast du, Mensch, im Weltgetümmel
Lange nicht an Gott gedacht,

O so geh und schau den Himmel
In der lichten Sternenpracht!

Dort in jenes Tempels Grauen,
Dort in jener Lichter Glanz

Fühlst du betend im Beschauen
Seine heil’ge Nähe ganz.

Und wenn dir vom Himmel nieder
Ew’ges Licht ins Herze fällt,

Wird dein ganzes Wesen wieder
Dem Unendlichen vermählt.

Abraham Aellig, Gerichtspräsident 1838-1888

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