Wilhelm Tell

Wilhelm Tell

 

Als Held der Schweiz
übte er aus einen Reiz,
das war Schillers Tell,
mit der Armbrust ein stolzer Gesell.

 

Er liebte die Freiheit für jedermann,
drum grüsst er den Hut nicht, auf der Stang.

 

Das brachte den Landvogt Gessler in Wut,
woran man erinnert sich noch gut.

 

Schiess diesen Apfel vom Kopf deines Sohnes!
Befahl der Landvogt, gab Freiheit statt Lohnes.

 

Der Tell, er tat es und zielte sehr schlau
so traf er den Apfel in der Mitte genau.

 

Doch er traf mit der Armbrust noch einmal voll Hass,
so endet der Landvogt in Hohler Gass.


Matthias Müller-Friedrichs Autor des Buches Coco und Andy treffen Wilhelm Tell

Am Gotthard auf der treuen Wacht

 

Am Gotthard auf der treuen Wacht

 

Und brechen die Feinde herein in das Land,

lasst tausend kommen und tausend,

wir haben pfeiffendes Blei zur Hand

und Eisen singend und sausend.


Und zöge die Freiheit aus dieser Welt,

wir baun der verbannten ein sicheres Zelt

auf unsern ewigen Bergen!

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 177, Archiv Nr. 13

Heimatland

 

Heimatland

 

Es ist halt doch kein Land so schön

als wie mein Heimatland.

 

Wenn abends glühn die goldnen Höhn.

hoch ob der Felsenwand…

 

O Gott, mein Gott, wie dank ich Dir,

Dass Du es gabst zur Heimat mir!

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 35, Archiv Nr. 13

Schallt Kriegsgeschrei vom Tale

 

Schallt Kriegsgeschrei vom Tale

 

Schallt Kriegsgeschrei vom Tale,

der Älpler drob erwacht,

er steigt vom hohen Walle

und stürzt sich in die Schlacht.

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 24, Archiv Nr. 13

Heil dir, mein Schweizerland

 

Heil dir, mein Schweizerland

 

Heil dir, mein Schweizerland,

Heil dir, frei Alpenland

im Völkersturm.

 

Weit in den Länder Kreis

leuchtet aus Nacht und Eis

dein Banner Rot und Weiss

vom Felsensturm!

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 21, Archiv Nr. 13

Eidesformel von General Guisan

 

Eidesformel von General Guisan

 

Ich schwöre der Eidgenossenschaft Treue.


Ich schwöre, mit allen meinen Kräften,

unter Einsatz meines Lebens,
mit den mir anvertrauten Truppen die Ehre,
die Unabhängigkeit und die Neutralität des
Vaterlandes zu schützen und zu verteidigen.


Ich schwöre, mich genau an die Weisungen

des Bundesrates über das durch die
Truppenaufgebote zu erreichende Ziel zu halten.


Mit erhobener Schwurhand leistete Henri Guisan
am 30.08.1939 den Eid, ernst und fest: Je le jure!

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 14, Archiv Nr. 13

Die Tage vor dem Grossen Sturm

 

Die Tage vor dem Grossen Sturm

 

Eidgenossen, schirmt das Haus!

Stellt die Wachen sorgsam aus!


Keine Zeit ist zu verlieren,

alle Männer lasst marschieren,


dass die Grenze sei bewehrt!

 

Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 9, Archiv Nr. 13

Vaterunser von Joseph Mengaud

 

Wilhelm Tell, der du bist der Stifter unserer Freiheit;
dein Name werde geheiligt in der Schweiz;

dein Wille geschehe auch jetzt bey uns, wie zur Zeit,
da du über deine Tyrannen gesiegt hast;

gib uns heute deinen Muth und deine Tapferkeit,
und verzeihe uns unsere vergangene Erschrockenheit,

dass wir so muthlos zugesehen haben, wie man uns
unserer Freyheiten nach und nach beraubte,

wie auch wir vergeben allen unsern Vögten und
Vorstehern,
welche alleine die Schuld unserer
verlorenen Freyheit gewesen sind,

und lasse uns in Zukunft nicht mehr unterdrückt werden,
sondern erlöse uns auf immer von allen Arten Sclaverey.

Alsdann wird dein bleiben der Ruhm und die Ehre,
und uns Schweizern allen die Freyheit und Gleichheit. Amen.

 

Vaterunser von Joseph Mengaud

Buch WILHELM TELL – Blätter aus seiner Ruhmensgeschichte, Seite 98, Archiv Nr. 12

Brutus erat nobis, Uro Guilelmus in arvo,

Brutus erat nobis, Uro Guilelmus in arvo,

Assertorpatriae, vindexque ultorque tyrannum.

 

Brutus warest du uns, Wilhelm aus urischem Lande,

Der du, rächender Held, zerrissest tyrannische Bande.

 

Lobgedicht Glareans

Buch WILHELM TELL – Blätter aus seiner Ruhmensgeschichte, Seite 12, Archiv Nr. 12

Rot ist mein Banner, rot das Kleid

Rot ist mein Banner, rot das Kleid

 

Rot ist mein Banner, rot das Kleid,

Blutrot das Herz und treu dem Eid,

Den es hat zugeschworen.

Die Trommel wirbelte durchs Schloss.

Wach auf, wach auf, o Eidgenoss,

Paris steht vor den Toren!

Schweizergarde des Königs Ludwig XVI 1792

So staunt der Hirtenknabe.

 

So staunt der Hirtenknabe.
Sein Aug’ schweift weit und breit,
dass er sein Herz erlabe
an all der Herrlichkeit:
Hier an den grünen Auen,
dort an der Berge Kranz,
die rings zu Tale schauen,
und an der Gletscher Glanz.

 

Und ihrer Fünfzig wandern
mit Weib und Kind zumal
geleitet von den Andern
hinauf ins stille Tal.
Es tönt von Herdenglocken
gar hell am Bergeshang;
man hört des Geissbubs Locken,
gemischt mit Jubelsang.

Pfarrer Rudolf Kocher Adelboden

Der Tempel

 

Hast du, Mensch, im Weltgetümmel
Lange nicht an Gott gedacht,

O so geh und schau den Himmel
In der lichten Sternenpracht!

Dort in jenes Tempels Grauen,
Dort in jener Lichter Glanz

Fühlst du betend im Beschauen
Seine heil’ge Nähe ganz.

Und wenn dir vom Himmel nieder
Ew’ges Licht ins Herze fällt,

Wird dein ganzes Wesen wieder
Dem Unendlichen vermählt.

Abraham Aellig, Gerichtspräsident 1838-1888

Der Adelboden hat fünf Täler oder Krachen


Der Adelboden hat fünf Täler oder Krachen,

davon will ich allhier ein schwaches Bildnis machen.

Die ganze Gmeind ist gleich der rechten offnen Hand:
Das Tal im Bonderlen den Daumen macht bekannt,

das Tal durch Tschenten ein stellt vor den kleinen Finger;
Gilbach und Stiegelschwand, wiewohl etwas geringer,

die Mittelfinger zween zu deuten sind geneigt
und dann die Boden-Bäurt den Finger, der da zeigt.

Kirchmeier Peter Josi 1796

Lieblich zwischen Bergen liegen Täler, die vergess ich nie

 

Lieblich zwischen Bergen liegen Täler, die vergess ich nie,
wie fünf Kindlein, die sich schmiegen lächelnd an der Mutter Knie.

Wie sie sich mit frischem Mute tummeln in der Jugend Lust,
Alpenrosen auf dem Hute, Enzianen an der Brust!

Hütten, Alpen, Schaf und Rinder, schütz, o Herr, vor Not und Harm!
Lass die Mutter, lass die Kinder ruhn in deiner Liebe Arm.

Wie geküsst vom Sonnenscheine licht erstrahlt der Alpenfirn,
leuchte Glaube, Himmelsreine, Lieb und Treu auf ihrer Stirn!

Berner Pfarrer Heinrich Hugendubel

Schlachtgebet der Eidgenossen

 

Schlachtgebet der Eidgenossen

(aus dem Dreissigjährigen Krieg)


Lasst üs abermal bätte.

Für üsi Stedt und Fläcke,

Für üsi Küeh und Geisse,

Für üsi Wittwe und Waise,

Für üsi Ross und Rinder,

Für üsi Wyb und Chinder,

Für üsi Hänne und Hahne,

Für üsi Chessel und Pfanne,

Für üsi Gäns und Aente,

Au isunderheit für üsi liebi Schwiz,

Wenn der bluetig Chrieg wett cho,

Wett alles nä, so wette mier üs trüli wehre,

Und ihn nienä dure lah,

Au der Find gar z’tod schlah.

 

Der Schweizer

Der Schweizer

Wer, Schweizer, wer hat Schweizerblut?
Der, der mit Ernst und frohem Muth
Dem Vaterlande Gutes thut,
In seinem Schoosse friedlich ruht;
Nicht fürchtet seiner Feinde Wut;
In dem fliesst reines Schweizerblut.

Wer Falschheit hasst und arge List,
Und Schlangen gleich flieht jeden Zwist;
Und, was ihm Gott giebt, froh geniesst,
Gern sein gesundes Blut vergiesst,
Wenn sein Tod Andrer Leben ist,
Der ist ein Schweizer und ein Christ!

Wer seiner Väter Tugend ehrt,
Sie ausübt und sie andre lehrt,
Das Gute schützt, dem Bösen wehrt,
Des Schmeichlers Stimme niemals hört,
Und Treu hält, wenn er auch nicht schwört,
Der ist des Helden Namens werth!

Wen Vieler Glück und Sicherheit
Mehr als sein eigen Glück erfreut:
Wen keine schöne That gereut,
Wer frühe den Tyrannen dräut,
Dem Laster gleich die Knechtschaft scheut;
Der, der hat Schweizerredlichkeit!

Wer immer, wo er stehn soll, steht
Sich niemals über Andre bläht,
Den graden Weg in allem geht,
Gold, Wollust, Üppigkeit verschmäht,
Selbst erndtet, was er selber sät;
Ist über Könige erhöht!

O Schweiz, du Heldenvaterland!
Sey niemals deiner Väter Schand,
Und halt das vestgeknüpste Band
Der Einigkeit mit treuer Hand!
Dann ist in dieser Welt kein Land
Dir gleich du Heldenvaterland!

 

Schweizer Theologe (reformierter Pfarrer) Johann Caspar Lavater (1741-1801)

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Lavater

Wilhelm Tell Vaterunser

 

Wilhelm Tell, der du bist der Stifter unserer Freiheit; dein Name werde geheiligt in der Schweiz; dein Wille geschehe auch jetzt bey uns, wie zur Zeit, da du über deine Tyrannen gesiegt hast; gib uns heute deinen Muth und deine Tapferkreit, und verzeihe uns unsere vergangene Erschrockenheit, dass wir so muthlos zugesehen haben, wie man uns unserer Freyheiten nach und nach beraubte, wie auch wir vergeben allen unsern Vögten und Vorstehern, welche alleine die Schuld unserer verlorenen Freyheit gewesen sind, und lasse uns in Zukunft nicht mehr unterdrückt werden, sondern erlöse uns auf immer von allen Arten Sclaverey.

Alsdann wird dein bleiben der Ruhm und die Ehre, und uns Schweizern allen die Freyheit und Gleichheit. Amen.

Aus dem Buch  Wilhelm Tell – Blätter aus seiner Ruhmgeschichte 1936, Archiv Patriot.ch

Von Joseph Mengaud 1793

Mengaud war als franz. Agent während der Revolution in Holland tätig. Im Okt. 1797 erwirkte er die Ausreise des engl. Gesandten William Wickham aus der Schweiz. Vom 25.12.1797 bis am 12.6.1798 war er Geschäftsträger der franz. Republik in der Schweiz und bereitete auf diplomat. Ebene die Revolution vor. An der letzten Tagsatzung der Eidgenossenschaft in Aarau im Jan. 1798 unterstützte er die Patrioten gegen Bern. M.s eigenmächtiger Plan einer gewaltfreien Revolution liess sich nicht realisieren. Nach dem Sieg der franz. Heere über Bern ging die Leitung seiner wichtigsten Geschäfte an François-Philibert Le Carlier und Jean-Jacques Rapinat über. Als diese mit Konfiskationen in der Schweiz begannen, wandte sich M. von ihnen ab. Vom Direktorium fallen gelassen, verliess M. 1798 die Schweiz. Danach hielt er sich in Paris auf. 1801-04 war er als Polizeikommissar in Calais tätig.

 

Was wollen wir der alten Griechen Gedichte, oder der Römer lesen manche Geschichte?

 

Was wollen wir der alten Griechen Gedichte,
oder der Römer lesen manche Geschichte?

Wir haben hier die Taten der Eidgenossen,
von denen wir uns rühmen sein entsprossen:

Dies sind lauter grosse Heldensachen,
die uns billig zur Nachfolge lustig machen [= anleiten]:

In Treue, Liebe und Glauben nüchtern und ehrbar leben!

Johann Jakob Grasser
Schweizerisches Heldenbuch (Schweitzerisch Heldenbuoch),
Basel „1624“. ND Bern 1968.

Komm her du treue Hellebard!

 

Wir sind von guter Schweizerart,
wohlauf zur Welschlandfahrt,
das Horn von Uri gellt!
Komm her du treue Hellebard!
Und bin ich nur ein Hirtenknab,
du bist mein starker Wanderstab,
du bringst mich durch die Welt.
Haarus!

Meinrad Lienert

Menü