Soldat sein …

 

Soldat sein …

Dem würdigsten Betreuer des Schweizerischen Soldatenliedes,
Herrn Dr. Willi Kaufmann, gewidmet.

1.
Soldat sein, wenn nach dunkler Nacht
taufrisch ein junger Tag erwacht,
wenn liebesfroher Finkenschlag
aufjauchzt im grünen Haselhag
und dann der erste Sonnenstrahl
hereinhuscht in das Wiesental –
das ist des Lebens höchste Luft.
Schlag, freies Herz, in freier Brust!


2.

Soldat sein, wenn am klaren Quell
ein Lied erklingt, unbändig hell,
wenn auf den Gipfeln rot wie Blut
aufflammt des Tages letzte Glut
und dann der Hirt vom Felsenrand
den Segen ruft ins stille Land –
das ist des Lebens höchste Luft.
Schlag, freies Herz, in freier Brust!


3.

Soldat sein, wenn die Kugel pfeift,
des Todes Hauch die Wange streift,
wenn Mannesmut und stolze Kraft
aufbäumt in wilder Leidenschaft
und dann ein bunter Blumenkranz
wetteifert mit des Helmes Glanz –
das ist des Lebens höchste Luft.
Schlag, freies Herz, in freier Brust!

 

Heimatarchiv:
Kamerad an meiner Seite – Mumenthaler, 1941/42, Seite 10, Buch 57

Kein schöner Land in dieser Zeit

 

Kein schöner Land in dieser Zeit

1.
Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendzeit, Abendzeit.

2.
Da haben wir so manche Stund’
gesessen wohl in froher Rund’
und taten singen;
die Lieder klingen
im Eichengrund.

3.
Dass wir uns hier in diesem Tal
noch treffen so viel hundertmal,
Gott mag es schenken,
Gott mag es lenken,
er hat die Gnad’.

4.
Nun, Brüder, eine gute Nacht,
der Herr im hohen Himmel wacht!
In seiner Güten
uns zu behüten
ist er bedacht.

5.
Ihr Brüder wisst, was uns vereint,
eine andre Sonne hell uns scheint;
in ihr wir leben,
zu ihr wir streben
als die Gemeind’.

 

Ghaue-n-oder gstoche!

Ghaue-n-oder gstoche!

1.
Soldaten marschieren durch das kleine Land. Haarus, juchhei !
Mit Sack und Pack und dem Gewehr in der Hand, und das ist
unser Feldgeschrei.

Refr.: Jetzt ghaue-n-oder gstoche ! Mr wänd fry Schwyzer sy !
Mr hend stahlharti Chnoche und schlönd wie d’Leue dri.
[: Söll eine cho, haarus, mir gheied en zum Ländli us ! :]

2.
Soldaten stehen auf der treuen Wacht. Haarus, juchhei !
Beschützen die Heimat wohl bei Tag und Nacht und denken an
ihr Feldgeschrei.

Refr.: Jetzt ghaue-n-oder gstoche ! Mr wänd fry Schwyzer sy !
Mr hend stahlharti Chnoche und schlönd wie d’Leue dri.
[: Söll eine cho, haarus, mir gheied en zum Ländli us ! :]

3.
Du blondhaarig Mägdlein dort am Fensterlein. Haarus, juchhei !
Übers Jahr trägst du ein golden Ringelein, doch jetzt ist
unser Feldgeschrei.

Refr.: Jetzt ghaue-n-oder gstoche ! Mr wänd fry Schwyzer sy !
Mr hend stahlharti Chnoche und schlönd wie d’Leue dri.
[: Söll eine cho, haarus, mir gheied en zum Ländli us ! :]

4.
Und kommt der Feind an unser Land heran. Haarus juchhei !
Wir wollen ihn mit heissem Blei empfah’n, denn das ist
unser Feldgeschrei.

Refr.: Jetzt ghaue-n-oder gstoche ! Mr wänd fry Schwyzer sy !
Mr hend stahlharti Chnoche und schlönd wie d’Leue dri.
[: Söll eine cho, haarus, mir gheied en zum Ländli us ! :]

5.
Und sterben wir dereinst im roten Blut. Haarus, juchhei !
Dann singen unsre Buben es voll Heldenmut, und das ist
unser Kampfgeschrei.

Refr.: Jetzt ghaue-n-oder gstoche ! Mr wänd fry Schwyzer sy !
Mr hend stahlharti Chnoche und schlönd wie d’Leue dri.
[: Söll eine cho, haarus, mir gheied en zum Ländli us ! :]

 

Heimatarchiv:
Buch Wir singen….. mit Gfr. Schreiber, 08.1964, Lied 47, Seite 21, Archiv Nr. 53
Buch Gewehr von der Wand! Mein Grenzbesetzungsjahr, Seite 149, Archiv Nr. 13

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